Quelle: Nordwest Zeitung
Betreuerstiftung – Helferinnen betreuen demente Menschen
JEVER/ANZ – Die Genehmigung zur Betreuung dementer und geistig behinderter Menschen ist erteilt, die ersten acht Helferinnen haben ihre Ausbildung beendet: Die „Betreuerstiftung Jever“ bietet ab sofort Entlastung für pflegende Angehörige an.
„Wer einen alten oder kranken Menschen zu Hause pflegt, braucht ab und zu eine Auszeit“, weiß Eberhard Möhwald, Vorsitzender der Betreuerstiftung Jever. Um solche Auszeiten zu ermöglichen, bietet die Stiftung stundenweise Betreuung im Haus an.
„Es geht nicht um Pflege, sondern rein um Beaufsichtigung und Beschäftigung“, betont Möhwald. Bezahlt wird das Angebot in der Regel durch die Pflegekassen. Als Grundbetrag stehen 100 Euro monatlich zur Verfügung, das entspreche etwa zehn Stunden Betreuung, sagt er. Die Helfer arbeiten ehrenamtlich, erhalten nur eine Aufwandsentschädigung.
Zur Vorbereitung der Betreuung kommt die Helferin mit der Koordinatorin ins Haus, um die Familie kennen zu lernen. „Wir wissen, dass wir einen enormen Vertrauensvorschuss von den Angehörigen bekommen, wenn sie uns ihren hilfsbedürftigen Menschen anvertrauen“, sagt Möhwald. Deshalb wird die Betreuung intensiv begleitet. Einmal im Monat werden die Helferinnen in Kursen weitergebildet, zudem treffen sie sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch.
„Die Nachfrage nach unserem Angebot ist in jedem Fall da“, sagt Möhwald. Geplant sei langfristig, eine Gruppen-Tagesbetreuung für demenzkranke Menschen zu organisieren.
Die Betreuerstiftung Jever wurde vor knapp zehn Jahren gegründet. Inzwischen besteht sie aus 178 Stiftern. Mehr als 20 000 Euro hat sie seitdem zur Förderung geistig und körperlich behinderten Menschen bereitgestellt. An der Blauen Straße in Jever betreibt die Stiftung zudem ein Haus für betreutes Wohnen.
Mehr Infos über das Betreuungsangebot erteilt Koordinatorin Rita Möhwald unter Tel. 04461/74 37 36. Die Stiftung sucht weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Auch Zustiftungen sind willkommen.